Luxemburg aktuell

Luxemburg profitierte 2019 enorm durch den Brexit

Gemäß erster Zahlen hat das Großherzogtum in 2019 deutlich durch den Bexit profitiert. Dies sowohl durch Geschäftsverlagerungen als auch durch Beantragungen neuer Lizenzen.
Es wurden 119 neue Lizenzen erteilt (111 durch die Finanzaufsichtsbehörde und 8 durch die Versicherungsaufsicht). 10% dieser neuen Lizenzen betreffen Investmentgesellschaften, die in der Vermögensverwaltung positioniert sind.
Fünf neue Banken wurden kürzlich gegründet: Banking Circle, RBS International und Northern Trust, die neue Banklizenzen erhielten, während HSBC und Barclays neue Filialen eröffneten.
Im Falle von Banking Circle ist der globale Hauptsitz nun im Großherzogtum angesiedelt. Northern Trust wird von Luxemburg aus Europa erschließen - mit Niederlassungen in Großbritannien, den Niederlanden und Schweden.
Auf der Versicherungsseite wurde Swiss Re Capital Markets Europe im vergangenen Jahr gegründet, um das Geschäft mit anspruchsvollen Finanzinstrumenten in Europa zu intensivieren.
Begünstigt durch Brexit-bedingte Verlagerungen von Nichtlebensversicherungen nach Luxemburg ist in den ersten drei Quartalen 2019 ein Prämienwachstum von über 200% und ein Gesamtwachstum des Versicherungssektors von rund 50% zu verzeichnen.
Neben den Banken bauen auch Zahlungsdienstleistungsunternehmen ihre Präsenz aus, wie z.B. Airbnb, die ihre Lizenz zur Abwicklung aller ihrer europäischen Zahlungen in Luxemburg erhalten hat.
Insgesamt 12 Zahlungsinstitute und 9 eMoney-Institute haben Luxemburg bereits als Backbone gewählt, um den europäischen Markt zu bedienen, wie z.B. Paypal, Amazon Pay, Banking Circle, Rakuten, Satispay, PPRO, Six Payment Services und Alipay.
Im Jahr 2019 wurden auch 68 neue Vermögensverwaltungen zugelassen. Dies verstärkt zukünftig Luxemburgs Position als führender Fonds-Standort in Europa und als zweitgrößter der Welt nach den Vereinigten Staaten. Das aktuell in Luxemburg ansässige Fond-Vermögen beläuft sich auf 4,7 Billionen Euro.